Sehnsucht nach dem Meer

Salzig schmeckt die Luft.

Das Meer kann nicht mehr weit sein.

Ein leichter Wind spielt mit den Kiefernzweigen.

Möwen gleiten glitzernd am blauen Himmel.

Sie kreischen als Vorboten für einen frohen Empfang.

 

Pflastersteine schlängeln sich schmal durch die ehrwürdige Baumallee.

Ein Heuwagen erinnert an Vergangenheit.

Leise das Lied vom letzten Jahr summend, treiben Bilder von rieselndem Sand

und schäumenden Wellen die Ungeduld an.

 

Endlich angekommen.

Breite Dünen blicken wild und sanft, ein Teppich aus sattem Grün und getupften Silberdisteln.

Vom Meer weht ein Duft, der nur hier überleben kann.

Die Augen geschlossen, der Mund ganz still, fließen alle Eindrücke geräuschvoll durch

die Nase ein.

 

Sekunden vermitteln den Eindruck von Ewigkeit.

An nichts denken, nur der Moment soll stehen bleiben.

Schauen und schweigen, die geliebte Hand ergreifen, Schuhe abstreifen, barfuß das

kühle Nass ertasten, Schritt um Schritt dem Sonnenuntergang entgegen laufen.

 

Warum kann es nicht immer so sein?

Ganz einfach, weil es dann nicht so wäre.

 

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