Herbststimmung

Meine Schritte entfernen mich immer weiter fort.
Fort von den klirrenden, quietschenden Stadtgeräuschen.
Längst schlagen Flügel sanft über meinen Gedanken.
Es ist, als tobten Schmetterlinge übers Sommerfeld.
Rote Blätter bedecken wie Konfetti den staubigen Weg.

Einfach nur stehen bleiben.
Die Augen schließen.
An das letzte Jahr denken.
Und doch ein neuer Anfang.

Frische Tierspuren führen mich weit in den betäubenden Duft.
Ein Eichhörnchenschwanz hinterm kahlen Baum.
Das Rascheln von aufgeregten Vogelfüßen.
Regungslos verweile ich an diesem reizvollen Fleck.

Ich beginne zu träumen.
Würde mich am wuchtigen Stamm niederlassen.
Ein Buch aufschlagen.
Geschichten über die Geschichte suchen.

Mehrere Rehe dicht vor mir, bemerken mich nicht.
Sie verharren, neigen die Köpfe.
Es ist eine kleine Gruppe, in der jeder jeden mag.
Neidisch kehren meine Gedanken zur chaotischen Welt zurück.

Meine Schritte sind kürzer geworden.
Der Herbstwind lässt meine Fantasie nicht los.
Pilze farbenprächtig sprießen überall.
Mein Lauf verzögert sich.

Die Luft ist frisch, als hätte der Bach sie gekühlt.
Meine empor gestreckten Hände baden in der schwebenden Nässe.
Als ob Schneeflocken durch die Finger rutschten.
Ach könnte ich nicht immer hier, das Licht durch die Bäume brechen sehen?

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